Das gipfelt am Ende der Fahrt in folgender schönen Frage-/Antwort-Kombination: Wäre es nicht im Interesse der Umwelt, den SUV-Boom etwas zugunsten Ihrer anderen Autos zu bremsen, Herr Stadler? So eine Frage kann den Audi-Chef auch nach gut 40 Minuten entspannter Fahrt im neuen Q7 noch richtig aufregen. „Solche Argumente kann ich nicht mehr hören. Wir wollen den Kunden doch nicht bevormunden. Wir sagen ihm ja auch nicht, ob er sich eine Einzimmerwohnung zulegen soll oder ein Einfamilienhaus. Wir machen ein breites Angebot. Der Kunde entscheidet, was er möchte.“ Sagt’s und entsteigt entspannt dem blauen SUV.
Die Replik des Managers trifft den Kern der Sache. Den vernunftgesteuerten Konsumenten gibt es nicht und nirgendwo und schon gar nicht, wenn es um den Fetisch „Auto“ geht. Denn der von Ratio beseelte Verbraucher würde niemals einen Neuwagen, geschweige denn einen Q7 um rund 60.000 Euro aufwärts, kaufen, zumal der Wertverlust pro Jahr enorm ist und man durchaus bequem in einem kleineren Gebrauchtwagen von A nach B gelangt bzw. die meiste Zeit ja oft ohnedies im Stau steht.
Auch die Politik tut schlecht daran, als Spaßbremse zu fungieren und die Sprit fressenden, allerdings äußerst beliebten SUVs zu verbieten. Klüger ist es, diese verrückte automobile Liebe - durch Abgaben, mittels Steuern auf Treibstoff etc. – zu jenem Geld zu machen, das dann zum Beispiel in den sinnvollen Ausbau und damit in die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs gesteckt wird.
Verbote machen dort Sinn, wo Leib und Leben gefährdet sind. Das Fahren mit überteuerten, PS-starken Benzin- oder Diesel-Karossen zählt nicht dazu.
P.S.: Der Audi Q7 - laut "Auto Bild" ein "leichtfüssiges Dickschiff". Was immer damit gemeint ist, hier wird's erklärt.
Die 218 PS der gezeigten Testversion sind übrigens, laut Testfahrer, vollkommen ausreichend :-) Die Antwort auf die Frage, wer denn so ein "leichtfüssiges Dickschiff" braucht und warum, bleibt hier allerdings ausgespart.