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Michael Sgiarovello

Warum für Österreichs Fußball ein gut aufgelegter Marko Arnautovic so wichtig ist und das auch Marcel Koller erkannt hat

12/10/2015

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​Marko Arnautovic ist das letzte Enfant terrible des österreichischen Fußballs, ein Popstar, der in der Vergangenheit nicht nur am Fußballplatz das Geschehen aufmischte. Mal wollte er einen Polizisten „kaufen“, mal zerlegte er bei einem Unfall den Bentley seines Teamkollegen – immer wieder riskierte er eine dicke Lippe, lieferte den Medien ihre Schlagzeilen.
​Das Blöde für all die Nörgler, die den guten Mann belächeln, ist bloß, dass Marko Arnautovic ein Spieler ist, für den allein es sich lohnt, ins Stadion zu gehen. Weil er eben nicht so abiturientenhaft-brav und karrierebewusst daherkommt wie all die anderen. Weil er nicht nur gegen Liechtenstein technische Finesse walten lässt, sondern auch gegen stärkere Gegner Dribblings probiert, die seine Mitspieler höchstens auf der Play Station imitieren können. Weil gerade er dadurch für den berühmten, entscheidenden „Überraschungsmoment“ im Spiel sorgt und gleichzeitig immer riskiert, dass ein möglicher Fehler von ihm zum Gegentor und zu ebenfalls in der Vergangenheit bereits vernommenen Schmährufen der eigenen Fans führt. Auch optisch unterscheidet sich Marko Arnautovic wohltuend von den Özils, Schürrles, Neymars oder Messis dieser Welt. Er gleicht mit seiner Physis eher einem Heumarkt-Ringer und ist jemand, dem man nach dem Karriereende, zu dem dann das intensive Training wegfällt, nur das Allerbeste wünschen möchte.
 
Das größte Verdienst von Teamchef Marcel Koller ist die Erkenntnis des eben Beschriebenen. Folge dessen hat der Schweizer den guten „Arnie“ ins Teamgefüge integriert, an ihm stets vertrauensvoll festgehalten und ihm, dem Kind im Manne, noch dazu Verantwortung übertragen. Ein wichtiger Erfolgsbaustein, der auch zu seiner generellen Philosophie passt, sich über die Jahre eine stabile Teameinheit zu basteln, wohl wissend, dass ein Fußball-Nationalteamchef gar nicht die Zeit hat, in den kurzen Länderspielpausen allzu viele personelle Experimente durchzuführen oder taktische Varianten einzuüben.
 
Dazu gesellen sich Erfolgsfaktoren, für die Marcel Koller wenig kann: Dass nämlich das Glück ein Vogerl ist (Auswärtsspiel in Moldawien!) und sich viele Spieler im besten Fußballalter befinden sowie bei Vereinen in stärkeren Auslandsligen tätig sind. Allerdings – und hier lässt sich die Wichtigkeit eines funktionierenden Teamgebildes nochmals unterstreichen – sind jene mit Ausnahme von David Alaba in Deutschland und England allesamt bei Mittelständlern bzw. Abstiegskandidaten aktiv.
 
Dem Schweizer und den österreichischen Fußballfans ist für die Europameisterschaft zu wünschen, dass die aktuellen Kadermitglieder bis dahin gesund bleiben. Und wenn auch noch Marko Arnautovic weiterhin gut aufgelegt ist, darf sich die Konkurrenz warm anziehen.
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    Michael Sgiarovello ist studierter Publizist & Politologe und Leiter Unternehmenskommunikation Österreich bei Henkel CEE

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