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Michael Sgiarovello

Warum die Pendlerpauschale in der jetzigen Form ein Ablaufdatum haben muss

22/2/2016

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​Das Pendeln zur Arbeit ist eine teure Angelegenheit. Zumindest im Südburgenland, schenkt man dem jüngsten Bericht im „Kurier“ (Burgenlandausgabe, 20.02.2016) Glauben. Eine Bus-Jahreskarte Stegersbach-Wien kostet demnach 1.905 Euro, während für eine Österreich-Card der ÖBB nur 1.719 Euro hinzublättern sind. Ganz zu schweigen vom Jahresticket der Wiener Öffis, das bekanntlich auf äußerst schlanke 365 Euro kommt.
 
Das passiert, wenn a) Wettbewerb nicht existent ist – das Unternehmen Dr. Richard ist einziger Busbetreiber, die Bahnverbindung Oberwart-Wien wurde nicht beworben und dann, aufgrund von Fahrgästemangel, abgedreht – und b) falsch subventioniert wird. Und damit meine ich nicht die 2,5 Mio. Euro, mit denen, laut „Kurier“, das Land Burgenland den öffentlichen Verkehr und damit wohl auch besagtes Busunternehmen subventioniert.
 
Dabei ließe sich mit dem individuellen Finanzzuschuss Pendlerpauschale einiges Sinnvolles auf die Reihe bringen statt damit dem Wachstum des PKW-Verkehrs weiter Vorschub zu leisten.
 
1,2 Mrd. Euro an Pendlerpauschale werden jährlich ausgeschüttet. Laut VCÖ hat sich dieser Betrag im Übrigen seit 2005 verdoppelt. Auf 1,2 Millionen Profiteure entfallen im Schnitt immerhin 1.000 Euro pro Person. Zwischen 40 bis 50 Prozent der Pendlerpauschale gehen übrigens an Leute, die mehr als 40.000 Euro pro Jahr verdienen, sich also die neuen Häuser oder Wohnungen am „Speckgürtel“ von Wien leisten können. Ist es also wirklich sinnvoll deren PKW-Pendlertum via Pendlerpauschale zu unterstützen?
 
Laut Pendlerstatistik 2013 der Statistik Austria gibt es im Burgenland fast 100.000 Auspendler, mehr als die Hälfte davon arbeitet außerhalb des eigenen Bundeslandes. Nimmt man nur den Schnitt der oben zitierten 1.000 Euro pro Pendlerpauschalen-Bezieher, resultiert daraus ein Volumen von 100 Mio. Euro, das allein vom kleinen Burgenland direkt in den öffentlichen Verkehr gesteckt werden könnte – inklusive bzw. begleitend mit mehr Wettbewerb, bestehend aus mehreren Anbietern, inklusive Bahn.
 
Öffi fahren muss schon aus ökologischen Gründen supergünstig oder gratis sein. Motto: Wer trotzdem Auto fährt, kann oder will es sich eben leisten. Das Beispiel Wien, wo inzwischen 700.000 Personen eine Jahreskarte der Öffis ihr Eigen nennen, zeigt, dass ein finanzieller Anreiz durchaus zum Umsteigen und Umdenken motivieren kann. Und mit dem Instrument der Pendlerpauschale - plus Wettbewerb - wäre sogar in Zeiten akuten Budgetmangels für diese verkehrspolitisch notwendige Reform durchaus Handlungsspielraum vorhanden.
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    Michael Sgiarovello ist studierter Publizist & Politologe und Leiter Unternehmenskommunikation Österreich bei Henkel CEE

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