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Michael Sgiarovello

Warum die Fußballkultur, wie wir sie kennen, nicht nur wegen Covid-19 gefährdet ist

31/5/2020

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Er ist einer der erfolgreichsten Fußballer, Weltmeister, Europameister, Champions League-Sieger. Sergio Ramos ist so populär, dass ihm Amazon eine eigene Dokumentarfilm-Serie gewidmet hat. Der Kapitän von Real Madrid wird darin vor allem als Familienmensch, verheiratet mit einer TV-Moderatorin, einem Fotomodell, und Vater von drei kleinen Söhnen durchaus sympathisch porträtiert.

Betont wird die harte, entbehrungsreiche Arbeit als Fußballprofi, die Ramos nach vielen Reisen zu den diversen Spielen, im Training, als Vereinsrepräsentant und als Markenbotschafter von sich selbst zu leisten hat.
 
Diese Mühsal bei seinem Klub, den Königlichen von Madrid, wird allerdings königlich entlohnt. Sergio Ramos besitzt ein Gestüt samt Weltmeister-Pferd, sein Haus verdient den Begriff Palais, und die Klamotten, die er und seine gesamte Familie während des Drehs spazieren tragen, kosten so viel, wie der Zeugwart von Real Madrid sein ganzes Leben nicht verdienen wird.
 
Womit wir bei den aktuellen „Geisterspielen“ im Profifußball gelandet sind. Diese finden statt, damit den Vereinen die Fernsehgelder nicht flöten gehen, durch die Gehälter wie jene von Sergio Ramos möglich sind. Mit Fußballkultur und dem Sport, der die Massen begeistert, hat der traurige Kick in den Stadien ohne Fans nichts zu tun. Der Schriftsteller Franzobel traf in der „Kleinen Zeitung“ (21.05.2020) den schönen Vergleich, dass Fußball ohne Zuschauer wie ein Grillabend, bei dem es kein Fleisch gibt, sei.
 
Allerdings: Grillen ohne Fleisch kommt, auch für mich überraschend, ganz gut an. Sky erzielte mit den Übertragungen der ersten Spiele der deutschen Bundesliga nach der Corona-Pause Rekordeinschaltquoten. Mehr als sechs Millionen schauten sich die stimmungslosen "Geisterspiele" im Fernsehen an.
 
Damit scheint eine Prognose wahr zu werden, die der Social Media-Experte Mario Leo in seinem mit Alex von Kuczkowski Buch „Kaufen Sie Ronaldo! Wie Facebook, Instagram & Google den Profifußball verändern“ (Verlag Die Werkstatt, 2020) wagt: „Die Ultras sterben aus. (…) Die heute 10- bis 13-Jährigen brauchen diese Adrenalinschübe im Stadion nicht mehr. Sie holen sie sich online, durch Social Media und Computerspiele wie beispielsweise FIFA oder eFootball Pro Evolution Soccer. Junge Generationen holen sich ihre Erlebnisse in ihr Wohnzimmer. Sie sind es (leider) nicht mehr gewohnt, vor die Tür treten zu müssen, um etwas zu erleben. (…) Wenn ich einem Heranwachsenden eine Playstation ins Wohnzimmer stelle, dann gebe ich ihm jeden Anlass dazu, nicht im Stadion zu sein und Stimmung zu machen.“
 
Auf den Grillabend umgemünzt, bedeutet das: Vegetarismus wird Mainstream. Zumindest im Fußball.
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    Michael Sgiarovello ist studierter Publizist & Politologe und Leiter Unternehmenskommunikation Österreich bei Henkel CEE

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