Dass Geld genug vorhanden ist, beweist jetzt der Fall Microsoft und LinkedIn. Der Technologieriese kauft das soziale Netzwerk. Um umgerechnet 26,2 Mrd. Dollar. LinkedIn hat 400 Mio. Nutzer, von denen aber nur ein Viertel aktiv ist. Mit diesen Daten bzw. mit dieser Reichweite hat LinkedIn zuletzt drei Milliarden Dollar umgesetzt – und 166 Mio. Dollar Verlust gebaut. Krass. Was mit 26,2 Milliarden Dollar alles möglich wäre! Schade, dass Gründer und Philanthrop Bill Gates nicht mehr das Sagen bei Microsoft hat. In seiner Stiftung (und der seiner Frau Melinda) könnte er mit dem Bruchteil dieser Irrsinnssumme einiges Positives bewegen. Dazu passt gut, dass der Investmentfonds PIF gerade eben den Taxi-Dienst Uber mit 62,5 Mrd. Dollar höher bewertet als General Motors mit all seinen Fabriken und Forschungseinrichtungen.
Mit dem LinkedIn-Deal statuiert Microsoft jedenfalls ein weiteres Exempel: Dass im Wirtschaftssystem etwas krank ist, wenn Firmen Milliarden lieber in potentielle Kontaktmöglichkeiten und nicht in neue, bessere Produkte oder Services buttern - „aus Angst, das nächste Google zu versäumen“ (Kurier). Statt Angst könnte man aber auch Gier schreiben.