Tottenham wiederum war bis dato immer im Schatten des ungeliebten Nachbarn im Norden Londons: Arsenal. Auch in diesem Fall zogen die Stars, die an der White Hart Lane die Fußballschuhe schnürten, bald ein paar Häuser weiter in größere, für sie reicher ausgestattete Domizile. Dimitar Berbatov oder zuletzt Gareth Bale sind Fußballer, die bei den Spurs für Furore sorgten, sich dann aber, in ihrem speziellen Fall, in Richtung Manchester United bzw. FC Barcelona aufmachten.
Besagtes Streben nach Höherem soll nun durch neue Stadien, die mehr Leute, vor allem aber mehr VIPs fassen können und dadurch mehr Geld in die Vereinskasse fließen lassen, möglich werden. White Hart Lane und Upton Park mit ihren knapp 36.000 Zuschauer fassenden „Grounds“ werden damit bald Geschichte sein. West Ham zieht 2016 ins neue Olympia-Stadion. Die Spurs bauen neben dem bestehenden Oval bereits eine neue, moderne, schmucke Arena für 58.000 Zuschauer, die 2017 öffnen soll.
West Ham und Tottenham werden dann mit frischem Geld und dadurch teurem Personal den Kampf um die Spitzenplätze in der Premier League aufnehmen. Geld schießt Tore – á la longue zumindest. Für die Fans dieser Klubs, die sich aktuell nur hie und da über Tabellen-Höhenflüge freuen durften, brechen künftig sportlich rosigere Zeiten an.
Für Fans ist der Abschied von den bestehenden, sehr engen Stadien Upton Park und White Hart Lane (alt), die eine Nostalgiereise in Englands Fußballhistorie unternehmen lassen, zweifelsohne schade. Es zeigt aber, dass auch im Fußballbusiness zählt, was im Business generell wichtig ist: Die Größe macht’s. Darüber zu meckern wäre unehrlich: Schließlich gehen auch die Wenigsten zum Greißler, aber alle in den Supermarkt.