Denn: Die wirklich großen, internationalen Stars ließen sich hierzulande ohnedies nicht blicken.
Nun, dieser Vorwurf ist ungerecht. Welche großen, internationalen Stars hat Österreich zu bieten? Und wer definiert eigentlich die Kategorien für die despektierliche Prominenten-Einstufung?
Interessant ist insbesondere die Frage, warum scheinbar alle Welt daran interessiert ist, dass irgendwelche aus Funk und Fernsehen bekannten Gesichter zu Vortrag, Produktpräsentation, Geschäftseröffnung, Buffet natürlich inklusive, aufmarschieren.
Der Aufwertung der Veranstaltung dient es ja kaum, wenn sich ausrangierte Ex-Fußballheroen und derangierte Ex-Schauspielgrößen über einen neuen Prachtbildband, der die landschaftlichen Schönheiten der USA eindrucksvoll beschreibt, schlau machen.
Ich vermute, der Grund liegt im Jö, schau!-Effekt.
Ihn liebt jeder. Kollektiv wird nämlich, den Prominenten im Visier, hinter vorgehaltener Hand kundgetan: Jö, schau, der oder die ist alt, dick, kindisch etc. geworden.
Veranstalter also, die es schaffen, Prominente auf ihre Events zu karren, ermöglichen somit eine schöne wie leichte Katharsis-Übung. Sie bieten Reinwaschung im Sinne von Erleichterung, dass man nicht nur selbst, sondern vermeintlich viel bedeutendere Personen ebenfalls dem Prozess des Alterns, der Vergänglichkeit und der Verblödung unterworfen sind.
Dafür sei ihnen gedankt. Geht doch nach solch einem Event, jeder glücklicher nach Hause. Mit, aber wahrscheinlich doch meist ohne den neuen Prachtbildband, der die landschaftlichen Schönheiten der USA eindrucksvoll beschreibt.