Ich hatte bis vor kurzem zwei Hoffnungen, von denen leider nur mehr eine real werden kann. Und zwar ist das die, dass der Wahlkampf ein ausgesprochen kurzer sein möge. Denn dass die Kandidaten mit dem Taxi mitfahren, Eierspeis zubereiten und notfalls Englisch parlieren können, wissen wir ja bereits.
Meine Hoffnung, die gerade eben verblichen ist: Die Neuwahlen sollten möglichst spät stattfinden. Jetzt wurde der 2. Oktober als Wahlsonntag bestimmt. Es hätte allerdings eines längeren Zeitraums gebraucht, damit die Menschen gemerkt hätten, dass wir einen Ersatzkaiser in der Person des Bundespräsidenten nicht wirklich benötigen und das Amt – durchaus im Sinne einer Verwaltungsreform – streichen können.
Die ersatzweise jetzt nominierten drei Parlamentspräsidenten werden den präsidialen Zusatzjob – davon bin ich felsenfest überzeugt – sehr gut mit erledigen. Und auch das aktuell brennendste Problem, wer denn nun die diversen Sommer-Festspiele eröffnen wird, sollten sie mit Bravour zu meistern wissen.
Notfalls springt dafür vielleicht sogar der Bundesratspräsident ein. Das wäre ja auch jemand, gerade jetzt in der sitzungslosen Zeit mit reichlich Tagesfreizeit und der Option, den netten Grüßaugust zu geben, ausgestattet. Apropos Bundesratspräsident. Ich habe nachgeschaut: Er heißt Mario Lindner, kommt aus Liezen (https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_86613/index.shtml) und wäre für diese ehrenvolle Aufgabe sicherlich ebenfalls bestens prädestiniert.
Auf Wiedersehen, Heinz Fischer, und guten Morgen, Herr Bundespräsident!