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Michael Sgiarovello

Selbst-Absolution durch Charity-Punschtrinken

22/12/2013

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Der Advent ist die Hoch-Zeit der Nächstenliebe. Jeder Tag geprägt von einem Event-Marathon mit Charity-Punsch, Charity-Weihnachtskeksebacken, Charity-Weihnachtskekseverkauf, Charity-Konzert, Charity-Fußballturnier etc.

Warum ist das so? Weshalb besinnen wir uns gerade jetzt, zumindest einmal jährlich, wenn auch nur kurz, kollektiv darauf, dass durch Ellbogentechnik viele in unserer Gesellschaft als Verlierer auf der Strecke bleiben?

Ich denke, in vielen von uns steckt das schlechte Gewissen, dass es einem deutlich besser geht als anderen und dass dafür – mit ehrlichem Blick nach links und rechts – doch eher Glück und Zufall und weit weniger echtes Können oder überbordender Fleiß verantwortlich sind.

Die Gesellschaft zu verändern, zu verbessern, gerechter machen zu wollen, wäre für den Einzelnen zu viel verlangt, birgt Anstrengungen. Die Selbst-Absolution erfolgt daher durch Spendentätigkeit und karitatives Engagement. Speziell das Jahresende dient dafür als ideale Zeit der Besinnung, weil das Schlussmachen immer mit Bilanzziehen verknüpft ist. Brieftaschen öffnen sich dann für Caritas & Co. und nicht bloß fürs nächstbeste, angesagte elektronische Gadget. Das ändert, realistisch betrachtet, zwar wenig an der sozialen Gemengelage, ist aber natürlich im Sinne der Nächstenliebe durchaus okay. Daher: Wäre schön, wäre öfters Weihnachten.

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Vergiss PISA, die Wahrheit liegt auf´m Platz

9/12/2013

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Die PISA-Studie ist raus. Eine Quintessenz: Österreich liegt interessanter Weise nach wie vor hinter Südkorea und Japan, wenn es ums Rechnen geht. Die Medien gieren nach dem Zahlenkonvolut aus Daten, die in 65 Staaten erhoben wurden und scheinbar bestimmen, wie es um die schulischen Fähigkeiten und damit vor allem irgendwie um die Zukunft von 15- bis 16-Jährigen bestellt ist.

Die Ergebnisse werden für bare (Bildungs-) Münze genommen und heiß diskutiert. Roman Rafreider zeigt sich in der ZIB 24 des ORF empört, dass Mathematik-Professor Rudolf Taschner angesichts PISA gelassen bleibt und auch nach mehrmaligem „Nachbohren“ keineswegs den mahnenden Zeigefinger erhebt. Der Philosoph Konrad Paul Liessmann nennt PISA in den „Salzburger Nachrichten“ gar verzichtbar. Und der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier sieht im „Standard“ durch PISA ebenfalls nicht den Untergang des Abendlandes am Horizont leuchten, im Gegenteil, er nennt die Studie eine „ziemlich große Idiotie“.

Der Erwerb des Besitzes von Grundfertigkeiten in Rechnen, Schreiben und Lesen in jungen Jahren ist unbestritten notwendig und dient als Basis für das weitere (berufliche) Leben. Was aber bringt der Testvergleich zwischen verschiedenen Nationalitäten? Nichts.

Denn was ein Bildungssystem letztlich Wert ist, zeigt sich am Wohlstandslevel eines Landes. Jenes belegt, was die gebildeten Menschen aus ihrer (Aus-) Bildung im Sinne des Gemeinwohls gemacht, geschaffen und erreicht haben.

Um es in einer alten, sehr simplen Fußballweisheit aus Deutschland auszudrücken: Nicht das schöne Gerede, die kluge Taktik oder ein intensives Training vor dem Spiel ist wichtig, sondern: Die Wahrheit liegt auf´m Platz.

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Süßer Abschied, saure Mienen

1/12/2013

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Süßer Abschied für Löscher und Ederer, heißt es im „Standard“. Denn Peter Löscher, ehemaliger Siemens-Vorstandschef, und Brigitte Ederer, ehemalige Personalchefin des deutschen Unternehmens, erhalten eine saftige Abfindung. 15 Millionen Euro plus 2,2 Millionen Euro Pensionszuschuss sind es bei Löscher. 6,5 Millionen Euro werden als Abschiedsentschädigung für Ex-SPÖ-Staatssekretärin Ederer berichtet.

Jetzt fußen diese Summen natürlich auf Verträgen, die es einzuhalten gilt. „Pacta sunt servanda“, heißt es im Lateinischen. Die Innenwirkung im Unternehmen Siemens, die die beiden Summen auslösen, kann und muss den beiden Managern ziemlich egal sein. Zurecht.

Zurecht werden aber sehr viele, wahrscheinlich nicht nur bei Siemens, die Frage aufwerfen, wie es zu solchen Verträgen eigentlich kommt. Denn dass jemand, der seine Ziele scheinbar nicht erreicht - denn warum sonst wurden die beiden Österreicher abgelöst -, dafür auch noch monetär redlich belohnt wird, ist doch eher ungewöhnlich. Zumal ja ansonsten doch eher Wettbewerbsprinzip, Erfolgsorientierung und der Abschied vom Komfortzonendenken gepredigt bzw. in Unternehmen bisweilen auch Mitarbeiter vertschüßt werden, die zwar als Person oder im Team erfolgreich sein mögen, aber halt nicht länger in eine bestimmte Organisationsmatrix passen.

In der unternehmenseigenen „SiemensWelt“ im Mai 2013 wird Peter Löscher zum Reformprogramm „Siemens 2014“ in einem Interview wie folgt zitiert:

„Es ist mir persönlich sehr wichtig, dass die Mitarbeiter spüren: Es geht nicht nur um Kosten oder Produktivität – wir werfen auch unnötige Bürokratie über Bord. Wir wollen der Mannschaft das Leben leichter machen.“

Wer diese Zeilen bei Siemens noch in Erinnerung haben sollte, wird wohl seine Stirn runzeln, süffisant schmunzeln und sich seinen Teil denken. Und darauf warten, dass das nächste teure Mitarbeiter-Motivationsprogramm als Beruhigungspille gestartet wird. Letzteres könnten sich Unternehmenseigentümer grundsätzlich sparen – Siemens ist hier ja nur ein Präzedenzfall. Ein wenig Bodenhaftung im Gagenbereich würde da schon ausreichen.

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    Über Gott (eher weniger) und die Welt (eher mehr)

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    Michael Sgiarovello ist studierter Publizist & Politologe und Leiter Unternehmenskommunikation Österreich bei Henkel CEE

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