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Michael Sgiarovello

Als VIP-Gast bei der Admira von Schottland

13/11/2017

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​Bernadette ist sehr freundlich. Sie begrüßt uns überaus herzlich. Später begrüßt uns sogar der Moderator der Veranstaltung mit „a warm welcome to our today´s guests from Austria sitting over there in the corner”. Wir winken freundlich in seine Richtung, zeigen den rechten Daumen nach oben.
 
Bernadettes Freundlichkeit hat mit ihrem Job zu tun. Die adrette Enddreißigerin ist Hospitality-Managerin beim FC Motherwell, einem schottischen Fußball-Erstligisten. Die Veranstaltung, bei der wir persönlich willkommen geheißen werden, ist wiederum das Programm im VIP-Klub, das vor dem Meisterschaftsspiel gegen Partick Thistle über die Bühne geht.
 
Der Moderator ist ein Comedian. Wir vermuten das zumindest. Denn nach allem, was er sagt, wird laut gelacht. Wir verstehen absolut nichts. Schottisch ist das Vorarlbergerische des Englischen. Auch sein scheinbar zweiter Willkommensgruß an uns sorgt für große allgemeine Erheiterung. Ich frage meinen Sitznachbarn, warum. Er klärt uns auf, dass er und sein Onkel vom Moderator bedauert wurden, weil sie beide mit uns am Tisch sitzen müssten. Wir Armen hätten ja, das habe das freundliche Winken gezeigt, scheinbar nur mehr einen Arm. Der Nachmittag mit uns könnte daher für sie beide doch etwas mühsam werden.
 
Wird er dann aber nicht, wir geben uns alle Mühe. Das freundliche, einhändige Winken oder Zuwinken oder Daumen nach oben stellen wir vorsichtshalber ein. Auf der Tribüne wird ohnedies nur mehr applaudiert, also beidhändig geklatscht. Denn die Heimischen, die Steelmen aus Motherwell, fegen über die Mannen aus Partick Thistle 3 zu 0 hinweg. 4.690 Zuseher und die Österreich-Delegation im Hospitality-Bereich, wahrscheinlich eine sportmedial unbemerkte Weltpremiere, sind begeistert, fast euphorisiert.
 
Der FC Motherwell ist ein klein wenig die Admira Wacker von Schottland. Motherwell, die ehemalige Stahlarbeiterstadt mit 60.000 Einwohnern, liegt ungefähr am halben Weg zwischen Glasgow und Edinburgh. Das heißt, man ist entweder für Rangers oder für Celtic oder halt Fan eines der beiden Hauptstadtgroßklubs, der Hearts oder der Hibs. Fans der Steelmen sind schottlandweit so selten wie Südstadt Fanatics außerhalb von Maria Enzersdorf. Am Bahnhof vom Motherwell warten Celtic-Fans auf ihren Zug nach Glasgow.
 
Der FC Motherwell hält jedoch wacker gegen diese grobe Nichtbeachtung. Ihm gebührt Respekt. Praktisch Dauergast in Schottlands oberster Liga, aber doch nie in ernsthafter Gefahr, gar Meister oder zumindest einmal Cupsieger zu werden. Der letzte Titel? Ein Cup-Sieg 1991. Einmal in der inzwischen 131-jährigen Vereinsgeschichte wird man schottischer Champion, in der Saison 1931/32. Da steht selbst die Admira trophäenmäßig besser da.
 
Der Fir Park, das heimatliche Stadion in 15 Minuten Gehdistanz vom Bahnhof, wird seit 1895 bespielt, es fasst rund 13.700 Besucher. Im Unterschied zur Südstadt Arena der Admira gibt es hier aber eine gewisse Stadionatmosphäre, sind doch auf allen vier Seiten des Platzes überdachte Tribünenbauten vorhanden.
 
Nach dem Match gesellt sich zum Abschied nochmals Bernadette zu uns. Wie es uns gefallen hat? Super, unser einhelliges Urteil! Kein Taktieren am Spielfeld, Ball nach vorne, Grätsche von links und rechts, trotzdem Fairplay, viele Flanken, viele Kopfbälle, Kampfgeist geht vor feiner Technik, halt Fußball wie er früher einmal war. Diese Begründung sagen wir ihr so detailliert natürlich nicht, sondern fassen unsere Expertenbeobachtung mit „Amazing!“ sehr, sehr knapp, aber doch präzise zusammen. Bernadette ist glücklich. Bussi links, Bussi rechts, goodbye and thank you very much, sagt die Hospitality-Managerin des FC Motherwell.
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    Michael Sgiarovello ist studierter Publizist & Politologe und Leiter Unternehmenskommunikation Österreich bei Henkel CEE

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