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Michael Sgiarovello

Förder-Beispiel Handwerkerbonus: Den Pfuschern kann’s egal sein, und ich darf mich freuen

29/11/2014

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„Handwerkerbonus ist nicht ausgeschöpft“, lautete am 18. November eine Headline im Wirtschaftsteil der „Salzburger Nachrichten“. Doch bereits zwei Tage später musste diese Botschaft revidiert werden, weil jemand bei der Vergabestelle anscheinend etwas genauer nachgerechnet hatte: „Handwerkerbonus für heuer schon ausgeschöpft“ („Kurier“).


Ich bin bei den Glücklichen, die in den Genuss dieser Subvention, die für Renovierungsarbeiten vergeben wird, gekommen sind. Zumindest hatte ich eine entsprechende Verständigung vor ein paar Wochen zugestellt bekommen. Überweisung hat allerdings noch keine stattgefunden. Das Geld ist für mich insofern geschenkt, als es als eine nette Zugabe für etwas betrachtet werden muss, das ich ohnedies gemacht bzw. in Auftrag gegeben hätte.


Worum geht’s beim Handwerkerbonus? Privatpersonen erhalten eine staatliche Förderung von bis zu 600 Euro für Arbeitsleistungen, die von befugten Handwerkern oder Gewerbebetrieben durchgeführt wurden. Damit soll der Pfusch eingedämmt und die Konjunktur angekurbelt werden. Mittels dieser Subvention werden im Übrigen 20 Prozent der Arbeitsleistungen bis zur genannten Maximalhöhe von 600 Euro abgegolten. Das bedeutet, wer Handwerkerstunden im Ausmaß von 3.000 Euro geltend machen kann, kriegt ein Fünftel, also 600 Euro aufs Konto retour überwiesen.


Bei der Einstufung der Sinnhaftigkeit dieser Förderung ist es jetzt gut zu wissen, welche Unterschiede zwischen einer Handwerker-Arbeitsstunde und einer Pfuscher-Arbeitsstunde liegen. Die liegen in manchen Bereichen beim Doppelten bis Dreifachen. Das heißt: Wenn ich wirklich einen Pfuscher ans Werk gehen lassen möchte, wird mich die Förderung von 20 Prozent nie und nimmer davon abhalten. Die Differenz ist einfach zu groß.


Nur diejenigen (wie ich), die so oder so vorhatten, einen Handwerksbetrieb zu beschäftigen, werden diesen Bonus anfordern. Zusätzliche Investitionen dürften die 10 Millionen Euro (2015: 20 Millionen Euro), die heuer verschenkt wurden, also wohl nicht auslösen. Im besten Fall nimmt jemand die (maximal) 600 Euro und kauft demnächst teurere Weihnachtsgeschenke – und das hoffentlich im österreichischen Handel und nicht beim Steuer schonend wirtschaftenden Online-Giganten Amazon. Sonst müsste auch dieser Subvention wie so vielen anderen Förderungen in Österreich die „Marke Sinnlos“ verpasst werden.

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„Small is beautiful“, aber „Big is powerful“ oder wie das Fußballbusiness die Geschäftswelt wiederspiegelt

16/11/2014

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Der Besuch bei West Ham United (Fotos oben) und Tottenham Hotspur (Fotos unten) gilt zwei englischen Vereinen, die beide jetzt nach Höherem streben. Ersterer war in den vergangenen Jahrzehnten ein so genannter Jojo-Klub, ein Klub, der zwischen erster Liga und den Ligen darunter pendelte. Die „Hammers“ stehen für eine hervorragende Nachwuchsarbeit, die jedoch die Besten stets irgendwann abwandern ließ – Frank Lampard, Michael Carrick, Joe Cole oder Rio Ferdinand sind Musterbeispiele dieser Talenteschmiede. Das Geld und die Perspektive, sie zu halten, fehlten im Osten Londons.


Tottenham wiederum war bis dato immer im Schatten des ungeliebten Nachbarn im Norden Londons: Arsenal. Auch in diesem Fall zogen die Stars, die an der White Hart Lane die Fußballschuhe schnürten, bald ein paar Häuser weiter in größere, für sie reicher ausgestattete Domizile. Dimitar Berbatov oder zuletzt Gareth Bale sind Fußballer, die bei den Spurs für Furore sorgten, sich dann aber, in ihrem speziellen Fall, in Richtung Manchester United bzw. FC Barcelona aufmachten.


Besagtes Streben nach Höherem soll nun durch neue Stadien, die mehr Leute, vor allem aber mehr VIPs fassen können und dadurch mehr Geld in die Vereinskasse fließen lassen, möglich werden. White Hart Lane und Upton Park mit ihren knapp 36.000 Zuschauer fassenden „Grounds“ werden damit bald Geschichte sein. West Ham zieht 2016 ins neue Olympia-Stadion. Die Spurs bauen neben dem bestehenden Oval bereits eine neue, moderne, schmucke Arena für 58.000 Zuschauer, die 2017 öffnen soll.


West Ham und Tottenham werden dann mit frischem Geld und dadurch teurem Personal den Kampf um die Spitzenplätze in der Premier League aufnehmen. Geld schießt Tore – á la longue zumindest. Für die Fans dieser Klubs, die sich aktuell nur hie und da über Tabellen-Höhenflüge freuen durften, brechen künftig sportlich rosigere Zeiten an.


Für Fans ist der Abschied von den bestehenden, sehr engen Stadien Upton Park und White Hart Lane (alt), die eine Nostalgiereise in Englands Fußballhistorie unternehmen lassen, zweifelsohne schade. Es zeigt aber, dass auch im Fußballbusiness zählt, was im Business generell wichtig ist: Die Größe macht’s. Darüber zu meckern wäre unehrlich: Schließlich gehen auch die Wenigsten zum Greißler, aber alle in den Supermarkt.

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    Über Gott (eher weniger) und die Welt (eher mehr)

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    Michael Sgiarovello ist studierter Publizist & Politologe und Leiter Unternehmenskommunikation Österreich bei Henkel CEE

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