Das größte Verdienst von Teamchef Marcel Koller ist die Erkenntnis des eben Beschriebenen. Folge dessen hat der Schweizer den guten „Arnie“ ins Teamgefüge integriert, an ihm stets vertrauensvoll festgehalten und ihm, dem Kind im Manne, noch dazu Verantwortung übertragen. Ein wichtiger Erfolgsbaustein, der auch zu seiner generellen Philosophie passt, sich über die Jahre eine stabile Teameinheit zu basteln, wohl wissend, dass ein Fußball-Nationalteamchef gar nicht die Zeit hat, in den kurzen Länderspielpausen allzu viele personelle Experimente durchzuführen oder taktische Varianten einzuüben.
Dazu gesellen sich Erfolgsfaktoren, für die Marcel Koller wenig kann: Dass nämlich das Glück ein Vogerl ist (Auswärtsspiel in Moldawien!) und sich viele Spieler im besten Fußballalter befinden sowie bei Vereinen in stärkeren Auslandsligen tätig sind. Allerdings – und hier lässt sich die Wichtigkeit eines funktionierenden Teamgebildes nochmals unterstreichen – sind jene mit Ausnahme von David Alaba in Deutschland und England allesamt bei Mittelständlern bzw. Abstiegskandidaten aktiv.
Dem Schweizer und den österreichischen Fußballfans ist für die Europameisterschaft zu wünschen, dass die aktuellen Kadermitglieder bis dahin gesund bleiben. Und wenn auch noch Marko Arnautovic weiterhin gut aufgelegt ist, darf sich die Konkurrenz warm anziehen.