Dieser Zeitungsausschnitt stammt aus der Zeit der Europawahl im Frühjahr. SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Schieder erschrickt friedliche Parkbesucher mit Kochrezepten.
Nichtsdestotrotz ist gegen das Fegefeuer an Polit-Talks wenig einzuwenden. Denn immerhin: Sie bringen einige Menschen zum Nachdenken über das bestmögliche Zusammenleben in Gegenwart und Zukunft. Never ever in der Menschengeschichte gab es auch außerhalb von Social Media-Blasen so viele Optionen, sich zu informieren, sofort, oft gratis und ungemein umfassend, in die Tiefe gehend und bei vielen Quellen durchaus absolut qualitätsvoll.
Die Behauptung, nicht informiert zu sein, ist eine Ausrede all derer, die sich dafür, fürs Informieren eben, nicht die Zeit nehmen wollen, weil sie zum Beispiel halt lieber wandern gehen, mit Freunden Essensfotos teilen oder Netflix-Serien streamen.
Es ist jedoch trotzdem schön, wenn der Wahlkampf in Österreich in Kürze vorbei ist. Damit sind alle, die sich über Wochen coram publico befetzt haben, gezwungen, wieder normal miteinander umzugehen. Also so zivilisiert, wie sie es tun, wenn keine Kameras und nervige, auf den besten Sager abzielende Journalisten dabei sind.
Das sollte auch nach der Wahl kein Thema der Koalitionsverhandlungen werden: die Einführung eines „Ministry of Silly Walks“ nach dem Vorbild von Monty Python: