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Michael Sgiarovello

Warum es keinen Bundesliga-Fußball im ORF braucht

29/9/2018

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Tempo 140 auf Autobahnen, das Abbiegen bei Rot, Inserate zum Verhalten bei Terrorwarnung und jetzt die Fußball-Bundesliga zurück ins Free TV. Die Regierung setzt immer wieder interessante Akzente, von denen man durchaus annehmen darf, dass jene von doch eher wichtigeren Themen – Bildung, Working Poor, Migration, die Zukunft der Arbeit – ablenken sollen.
Nehmen wir die Forderung, wonach Bundesliga-Fußball auch und zwar politisch zwangsverordnet im ORF-Programm stattfinden muss. Warum, frage ich mich als dezidiert treuer Interessent am heimischen Ballgeschiebe, muss ein öffentlich-rechtlicher Sender SC Altach gegen TSV Hartberg in voller Länge zeigen? Gehört die Übertragung von St. Pölten gegen Mattersburg zum Kultur- und Bildungsauftrag des ORF?
Das Hauptproblem ist, dass der Terminus „öffentlich-rechtlich“ angesichts von explodierenden Kosten bei Sport-, Film- und Serienrechten längst neu diskutiert und definiert werden müsste. Diese stetig steigenden Ausgaben fressen das Budget des ORF, der durch seinen Bedeutungsverlust sowohl in puncto Gebühren- als auch Werbeeinnahmen ohnedies im Eck steht, auf, sodass beispielsweise für den Bereich Eigendokumentationen immer weniger Geld zur Verfügung steht.
Ich bin ORF-Gebührenzahler und nutze das Senderangebot exakt einmal wöchentlich, um mir in der TVthek „Willkommen Österreich“ mit Stermann und Grissemann anzuschauen. Auf der anderen Seite zahle ich als Fußballfan gerne aktuell 25 Euro für Sky und 10 Euro für DAZN. Letztere Streaming-Plattform bietet mir praktisch alle Spiele aus England, Spanien, Frankreich, Italien, die Champions League und Europa League live und auf Abruf – ein gleichsam paradiesisches Offert. Für ähnlich breite Angebote zahlen wiederum Cineasten und Serien-Afficionados fast ohne Murren ihre Netflix- oder Amazon Prime-Gebühren und pfeifen leidlich auf den ORF.
Das Argument mit Verweis auf eine zahlungsschwache Klientel, die sich österreichischen Bundesliga-Fußball nicht mehr leisten kann, ist Nonsens. Es ist vielmehr eine Frage der individuellen Prioritäten-Setzung. Ich zum Beispiel verzichte auf jeglichen Nippes für Vor- und Wohnzimmer, entsage der Sehnsucht nach Gabalier-Konzertkarten, meide diverse Sonderausstattung fürs Auto sowie den Konsum von alkoholischen Getränken im großen Stil, besuche keine Tanztheater-Vorstellungen und besitze ein 26 Jahre altes Fahrrad. Stattdessen freue ich mich diebisch, wenn ich mir SC Altach gegen TSV Hartberg auf Sky und Fulham gegen Cardiff City auf DAZN, jeweils in bester Qualität und von kompetenten Kommentatoren begleitet, anschauen kann.
Den ORF würde ich mir als österreichische BBC wünschen. Ihn, wie das heute der Fall ist, in den Wettbewerb gegen Sky, Netflix und Amazon Prime zu schicken, ist hinausgeworfenes Geld.
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Historisches in der Profertil-Arena zu Hartberg am 5. August: Der TSV Hartberg bestreitet sein erstes Bundesliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte gegen Admira Wacker und verliert 0:1. Live im TV wird es trotzdem nur auf Sky gezeigt. Nur wenige werden diesen Umstand bedauern, wiewohl das Match vor 2.951 Zusehern ein durchaus munteres, ansprechendes war.
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Cup-Schlager in Wien-Favoriten am 26. September: Austria Wien schlägt Sturm Graz mit 2:0. 8.854 Zuseher sind im Stadion. Der ORF überträgt diese Fadesse und wird, laut Teletest, mit 371.000 TV-Konsumenten belohnt. Das sind immerhin 4,2 Prozent aller Österreicher.
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    Michael Sgiarovello ist studierter Publizist & Politologe und Leiter Unternehmenskommunikation Österreich bei Henkel CEE

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