Die sozialen Medien des digitalen Zeitalters unterstützen die These. Jeder ist heute Regisseur und Hauptdarsteller im Spielfilm seines Lebens. Nirgends wird das so deutlich, wie bei der Beobachtung von Urlaubern und deren seltsamen Posen. Im Mittelpunkt steht das „Ich“ in Kombination mit dem berühmten Gebäude, der fantastischen Brücke, der schönen Stadt und dem romantischen Sonnenuntergang.
Paul Watzlawick hat auch heute noch recht. Wir konstruieren unsere Realität weiterhin selbst. Die Kommunikation findet halt in der digitalen Welt statt. Die Zahl der sie letztlich bestimmenden, rasant wechselnden Reize ist allerdings enorm hoch. Welche Auswirkung das Kommunikationsdauerfeuer auf die Psyche und das Zusammenleben in der analogen Welt hat, wird sich zeigen. Wir befinden uns mitten in einem gesellschaftlichen Langzeitexperiment.
Aus „Die Presse“, Spectrum, 6. Juli 2019, ein Cartoon von Gerhard Glück:
...und hinter sich sehen Sie jetzt den Eiffelturm.