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Michael Sgiarovello

Warum die Kunststoffverpackungsdiskussion hierzulande skurril ist

27/5/2018

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​Aludosen und Plastikflaschen finden sich auch bei uns in freier Wildbahn, verdrecken also nicht nur Flüsse und Weltmeere. Ist Dietrich Mateschitz daran schuld? Oder sind es die Firmen Radlberger, Coca-Cola und andere?
​Meine Antwort: Nein. Verantwortlich ist die Existenz von „Saupartln“, also Menschen, die, im illustrierten Fall, ihren Mist nicht in die dafür vorgesehenen Mülltonnen werfen, sondern schlichtweg irgendwohin. Im globalen Maßstab wiederum sind es ursächlich „Saupartln“ plus vor allem das mannigfaltige Fehlen von Systemen, mit denen Abfall ordnungsgemäß entsorgt und im besten Fall recycelt werden kann.
 
Bleiben wir in Österreich: An jede Red Bull-Dose oder Coca-Cola- und Radlberger-Flasche, die in Umlauf gebracht wird, ist eine Abgabe („Grüner Punkt“) gekoppelt, die ein haushaltsnahes Sammel-, Entsorgungs- und Recyclingsystem für gebrauchte Verpackungen finanziert. Dass es trotzdem „Saupartln“ gibt, die ihre Getränkedosen oder PET-Hülsen trotzdem in die Prairie werfen, dafür können weder Herr Mateschitz noch die Macher bei Radlberger oder Coca-Cola etwas. Vielleicht könnte hier die öffentliche Ächtung dieser Spezies Mitmensch in Kombination mit signifikanten Geldstrafen etwas ändern.
 
Nichts ändern wird unser Lamento über Plastikabfall an der Situation, dass Meere und Flüsse durch Kunststoff zusehends verschmutzt sind. Veränderung obliegt der Politik, die ordnungsstaatlich dafür sorgen muss, dass durch fortschreitende Urbanisierung nicht mehr und mehr Millionenstädte in Asien oder Afrika ökologisch kollabieren. Plastikverpackungen sind dort nur eines von vielen Umweltproblemen, wahrscheinlich nicht einmal das schlimmste, wenn man sich die Abwasser- oder Verkehrssituation von Peking, Manila, New Dehli, Lagos oder Kairo vor Augen führt.
 
Die hierzulande medial geführte Diskussion beispielsweise rund um Kunststoffverpackungen lässt das „Warum eigentlich Plastik?“ völlig außer Acht. Kunststoff ist leicht zu transportieren, er bietet hygienische Sicherheit, ist – aufgrund des Erdölpreises – für Verwender günstig und ermöglicht damit zugleich billige Endverbraucherpreise, etwa von Getränken. Er lässt sich teilweise stofflich (wieder)verwerten oder durch kontrollierte Verbrennung zumindest in Energie verwandeln.
 
Plastik bei uns pauschal an den Umwelt-Pranger zu stellen, weil Ozeane in Asien durch Plastikabfall verdreckt werden, greift zu kurz. Mehr Wirkung hätte es die „Saupartln“ zur Verantwortung zu ziehen – und zwar hierzulande diejenigen, die den richtigen Mülleimer nach wie vor nicht finden, und global diejenigen, die im übertragenen, bildlichen Sinn sogar darin versagen, für ihre Bürger Mülleimer überhaupt erst einmal aufzustellen.
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    Michael Sgiarovello ist studierter Publizist & Politologe und Leiter Unternehmenskommunikation Österreich bei Henkel CEE

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