Warum das so ist, erschließt sich für mich am Tag des Erscheinens der entsprechenden Zeitungsmeldungen aus drei Alltagsbeobachtungen.
Erstens: Bei „Thalia“ steckt mir die freundliche Dame an der Kassa einen Gutschein ins Buchsackerl. „Es gibt 10 Prozent Rabatt auf Ihre Online-Bestellung“, erklärt sie. Ja, klar, denke ich mir. Genau damit wird dein Arbeitsplatz in der Filiale weniger wichtig.
Zweitens: Bei McDonalds kann ich zum ersten Mal einen Touchscreen vor der Bestelltheke bewundern. Hier tippt der hungrige Laberl-Kunde seine Bestellung ein, zahlt bargeldlos und kann sich wenig später an einem eigens gekennzeichneten Verkaufspult die Order abholen. Wieder ein paar Servicejobs weniger, denke ich mir.
Drittens: Bei der Lesung aus seinem "Homestories aus dem Gemeindebau"-Buch „Stiege 8/Tür 7“ verweist mein Freund Uwe Mauch auf den Umstand, dass Hausbesorger-Posten in Wien nicht mehr nachbesetzt werden. Schade, denke ich mir. Denn nicht nur die von Uwe erwähnte, wichtige soziale Funktion dieser Gemeindebau-Regenten geht dadurch verloren. Durch die Privatisierung des „Hausmasta-Business“ ist ferner davon auszugehen, dass zudem die Zahl jener, die sich um Ordnung und Sauberkeit im kommunalen Wohnungswesen kümmern, sukzessive geringer werden wird.
Vor dem Schlafengehen nehme ich noch rasch das „Wirtschaftsblatt“ zur Hand. Und was muss ich als Schlagzeile lesen: „Erster Roboter als Verkäufer für Nestlé in Tokio im Einsatz“. Kein guter Tag.