Statistiken.
In England ist die erste Saison zu Ende gegangen, in der die
neuen Fernsehverträge Gültigkeit hatten. Jene bringen den 20 Vereinen der Liga
über drei Jahre Einnahmen von insgesamt rund 3 Mrd. Pfund. Das sind um fast 1,8
Mrd. Pfund mehr, als der vorherige Kontrakt in die Klubkassen gespült hat.
Tabellenschlusslicht Cardiff City, das im Übrigen 2013/14 nur acht Mal live im
TV zu sehen war, verdiente 62 Mio. Pfund. Das ist somit mehr, als Manchester
United in der Vorsaison, in der die Reds dann auch Meister wurden, aufgrund der
alten Fernsehverträge zugestanden worden war. Gut verhandelt von den Chefs der
Premier League.
Österreich ist anders, klar. Bei uns zeigte eine Statistik, dass
die Zahl der Matchbesucher neuerlich zurückgegangen ist und zwar um fast 10
Prozent auf im Schnitt 6.165 Zuseher pro Spiel. Infrastruktur und budgetäre
Möglichkeiten von Vereinen wie Grödig, Wiener Neustadt oder Admira sind nicht
mit jenen auf der Insel zu vergleichen. Aber irgendwie ist das, was die
österreichische Bundesliga als gemeinsame Plattform aller Top-Vereine zur
Imagepolitur des heimischen Kicks anbietet, halt auch irgendwie
jenseitig.
Gestern, am 15. Mai, also vier Tage nach Ligaschluss, lauschte
ich einem Radio-Spot, der mich mit „Komm‘mit ins Stadion!“ zum
Live-Fußballschauen animieren will. Das ist jetzt, nach Saisonende, so, als ob
Ostereierproduzenten, sagen wir, am Ostermontag, oder Faschingskrapfenbäcker am
Aschermittwoch für ihre Erzeugnisse werben würden. Sinnlos? Ja, irgendwie
schon.
Denn so schlecht, wie das Produkt „Österreichischer Fußball“ oft
gemacht und vor allem vermarktet wird, ist es, sportlich betrachtet, sicherlich
nicht. Möglicher Ausweg: Exkursion der Bundesliga-Vermarkter zu ihren Pendants
der großen, aber auch kleinen Ligen zwecks Ideenfindung plus Marketing-Crashkurs
am Wifi. Danke! Bitte!